Von der Unruhe zur Ruhe: Hilfsmittel in einem stationären Umfeld

Unruhe ist ein häufiges Problem bei Bewohnern von Pflegeeinrichtungen, insbesondere bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Demenz. Dies kann sich in Form von Unruhe, Umherwandern, Bewegungsdrang, Schlafproblemen oder sogar Aggression äußern. Die Unruhe beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der Bewohner, sondern erhöht auch die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals.

Die Verringerung dieser Unruhe erfordert einen persönlichen, multidisziplinären Ansatz, bei dem intramurale Hilfsmittel eine wichtige Rolle spielen können. Mit den richtigen Hilfsmitteln kann das Wohnumfeld angepasst werden, um den Bewohnern mehr Ruhe und Regelmäßigkeit zu bieten.

In diesem Blog gehen wir näher darauf ein, welche Ursachen Unruhe haben kann und welche stationären Mittel helfen können, sie zu reduzieren.

Was verursacht Unruhe unter den Bewohnern von Pflegeheimen?

Unruhe bei Bewohnern von Pflegeeinrichtungen kann verschiedene Ursachen haben. Diese lassen sich in physische, psychische, persönliche und umweltbedingte Faktoren unterteilen.

Demenzkranke Frau im ZEN Pflegesessel

Beispiele für physische Faktoren

Unruhiges Verhalten kann auf körperliche Faktoren zurückzuführen sein, wie z. B.:

  • Medikamente, die das Verhalten beeinflussen.
  • Körperliche Veränderungen aufgrund eines medizinischen Zustands.
  • Veränderungen der kognitiven Funktionen, z. B. Gedächtnisprobleme oder Orientierungsschwierigkeiten.
  • Veränderungen der sensorischen Funktionen, z. B. schlechteres Sehvermögen oder Hörverlust.
  • Verminderte körperliche Aktivität und Wachsamkeit.
  • Veränderungen der Wachsamkeit.

Auch der Einfluss von Essen und Trinken darf nicht unterschätzt werden:

  • Veränderungen beim Konsum von Kaffee, Alkohol oder Nikotin.
  • Veränderungen beim Kauen und Schlucken, die zu Mangelernährung und Unwohlsein führen können.

Darüber hinaus können Schlafprobleme, Schmerzen und Unwohlsein eine wichtige Rolle bei der Entstehung oder Verschlimmerung von Unruhezuständen bei Bewohnern von Pflegeeinrichtungen spielen.

Beispiele für persönliche Faktoren

Unruhiges Verhalten kann auch mit persönlichen Eigenschaften und Erfahrungen zusammenhängen, z. B:

  • Die Vergangenheit des Bewohners und seine tief verwurzelten Gewohnheiten
  • Die Fähigkeit des Bewohners, mit Stress und Problemen umzugehen.
  • Angst, Unsicherheit oder ein Gefühl der Abhängigkeit.

Beispiele für psychologische Faktoren

Psychische Störungen, wie Depressionen oder Angstzustände, können zu Unruhe beitragen.

Beispiele für Umweltfaktoren

Unruhiges Verhalten kann durch Umweltfaktoren verursacht oder verschlimmert werden, z. B. durch

  • Überreizung durch Gerüche, Geräusche und Farben.
  • Unzureichende Struktur im Tagesablauf.
  • Inkonsistente oder unklare Kommunikation seitens des Pflegepersonals.
  • Eingeschränkte Bewegungsfreiheit oder Mangel an Privatsphäre.

Speziell bei Demenz spielt auch der Faktor „Körperbesitz“ eine wichtige Rolle, wie der Experte Jo de Clercq u. a. in diesem Interview in niederländischer Sprache erklärt.

Pflegerin mit Frau

Unruhen mit den richtigen Mitteln bekämpfen: Welche Möglichkeiten gibt es?

In einer stationären Einrichtung können verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden, um die Unruhe zu verringern. Die Wahl eines Hilfsmittels sollte auf die persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben des Bewohners zugeschnitten sein. Hier sind Anpassung und Beobachtung durch das multidisziplinäre Team (wie Pflegekräfte, Krankenschwestern und Ergotherapeuten) wichtig. Neben der Koordinierung und Bewertung innerhalb des Pflegeteams ist auch die Beratung mit den Angehörigen über den Einsatz von Hilfsmitteln wichtig.

Eine Auswahl an potenziell wirksamen und praktisch anwendbaren Instrumenten:

Sensorische Stimulation

  • Beschwerte Hilfsmittel: Beschwerte Decken, beschwerte Umarmungen oder Druckwesten bieten eine Druckstimulation, die eine beruhigende Wirkung hat.  Das Druckgefühl hilft dem Körper, sich zu entspannen, indem es die Haut, Muskeln und Gelenke berührt. Dies vermittelt ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit.
  • Interaktive sensorische Musikkissen: Diese Kissen arbeiten mit Vibrationen und Klängen, um Ruhe und Entspannung zu fördern.
  • Licht- und Projektionssysteme: Lampen mit bewegten Bildern, z. B. ein Sternenhimmel an der Wand oder an der Decke, können dazu beitragen, eine beruhigende (Schlummer-)Umgebung zu schaffen. 
  • Hörbücher: Diese können bei Reizüberflutung helfen; sie fördern die Entspannung und helfen beim Einschlafen. Außerdem wird dadurch das Gehör stimuliert.
ZEN Pflegesessel

Hilfsmittel für die Bewegung

  • Schaukelstuhl: Die rhythmische Schaukelbewegung eines Schaukelstuhls hat eine beruhigende Wirkung. Dies kann die Entspannung fördern, Schmerzen lindern und die Stimmung des Menschen verbessern. Ein vollständig elektrisch gesteuerter Schaukelsessel (z. B. der ZEN Pflegesessel) verfügt über eine einstellbare automatische Schaukelbewegung, die hilft, Unruhe zu verringern.
  • Vibrationskissen: Das Kissen gibt subtile Vibrationen ab, die für Körperwahrnehmung und Entspannung sorgen. Die Vibrationen stimulieren die Haut, die Muskeln und die Gelenke, was zur Verringerung von Unruhezuständen beitragen kann.
  • Fühlkissen: Das Kissen besteht aus verschiedenen Texturen und Materialien; das Fühlen und Spielen damit, hat eine entspannende Wirkung. Außerdem hilft es, Langeweile zu vertreiben.

Eine Kombination aus Hilfsmitteln, Aktivitäten und Umgebungsanpassungen wird empfohlen, um die Unruhe strukturell zu verringern. Erwägen Sie zum Beispiel die Kombination eines Schaukelsessels und einer Kuscheldecke während des täglichen Mittagsschlafs. Außerdem steigt oder fällt die Wirksamkeit von Hilfsmitteln mit der richtigen (ergotherapeutischen) Anleitung.

Fazit: Stationäre Hilfen als Unterstützung bei Unruhezuständen

Unruhe bei Bewohnern in einem stationären Umfeld hat verschiedene Ursachen und erfordert einen personenzentrierten Ansatz. Durch gute Beobachtung und Zusammenarbeit im multidisziplinären Team können geeignete Hilfsmittel eingesetzt werden, um Unruhe zu reduzieren und Entspannung zu fördern. Sinnesstimulierende und bewegungsfördernde Hilfsmittel, wie z. B. eine Krabbeldecke, ein interaktives Musikkissen und ein Schaukelsessel, können zu einer besseren Lebensqualität der Bewohner und einem angenehmen Arbeitsumfeld für die Pflegekräfte beitragen.

Kein Hilfsmittel steht für sich allein. Eine Kombination aus Hilfsmitteln, Umgebungsanpassungen und persönlicher Anleitung ist erforderlich, um eine langfristige positive Wirkung auf die Unruhe zu erzielen.

Möchten Sie erfahren, wie der ZEN Pflegesessel zu mehr Ruhe in Ihrer Pflegeeinrichtung beitragen kann? Dann fordern Sie unsere Broschüre an oder vereinbaren Sie einen unverbindlichen Probetermin. Haben Sie Fragen zu diesem Artikel? Dann kontaktieren Sie bitte André Vlaswinkel: 0049 151 15536841, Lars Hentschel: 0049 170 2872118 oder Jörg Lorenz: 0049 172 9416716